Die Erdfabrik, George Aperghis
Die Erdfabrik, George Aperghis | © Heinrich Brinkmöller-Becker, Ruhrtriennale 2023

Mit »Die Erdfabrik« hat Georges Aperghis für die Ruhrtriennale ein universal-intimes Kammermusiktheater der Sinne, Urgefühle und Gedanken geschaffen, eine spielerisch-ernste Hommage an die menschliche Imaginationskraft.

Über die Produktion

Tief im Inneren der Erde ruht ihr Gedächtnis. Der Komponist Georges Aperghis und der Schriftsteller Jean-Christophe Bailly suchen es auf. Es beginnt eine imaginäre Reise hinab durch die geschichtete Zeit. Ständiger Begleiter ist nachtschwarze Dunkelheit, Urmutter der Angst und der Schlaflosigkeit, aber auch der ältesten Spiele und skurrilsten Fantasiegeburten. Im Zusammenspiel mit flüchtig-wandelbaren animierten Zeichnungen lassen fünf Musiker:innen die Szenerie durch Klang, Wort und Körper erstehen: Gemeinsam graben sie sich durch verschiedene Materialien hindurch ins Dunkel, tasten sich durch Hohlräume, begegnen kindlichen Angstfantasien und ergeben sich verzerrten Gedankenbildern, die einen beim nächtlichen Wachliegen ereilen. Die Mine wird zu einem poetischen Ort, dessen Reichtum an Assoziationen Aperghis und Bailly zu Tage fördern. Je tiefer wir steigen, desto näher kommen wir dem Himmel. 300 Millionen Jahre tief treffen wir auf Kohle. Bailly, der mit Dichtung von Annette von Droste-Hülshoff und eigenen Gedichten der Erdfabrik Sprache verleiht, nennt sie ein »Kind des Lichts«; schließlich war der schwarze Stoff aus der Tiefe vor Urzeiten einmal lebendige Vegetation, die sich von Sonnenlicht ernährte. Dieses Licht des Himmels findet er im eigenartig kühlen Glanz der Kohle wieder. Dunkel und Licht, Ernst und Spiel, Mut und Angst, Großes und Kleines – der Verbund der extremen Pole, das Zusammenwirken innerer Widersprüche und universaler Gegensätze sind auch Motor von Aperghis’ »théâtre musical«, seiner eigenen poetisch-abstrakten Form von Musiktheater, bei der nicht Figuren Geschichten erzählen, sondern das Publikum mit den Produkten seiner eigenen Vorstellung selbst zur Geschichte wird. Mit der Erdfabrik hat Ernst von Siemens-Musikpreisträger Georges Aperghis, ein Magier der minimalen Mittel, für die Ruhrtriennale ein universal-intimes Kammermusiktheater der Sinne, Urgefühle und Gedanken geschaffen, eine spielerisch-ernste Hommage an die menschliche Imaginationskraft.

Eine Produktion der Ruhrtriennale in Kooperation mit La Muse en Circuit.

Podcast: Die Erdfabrik

Mit »Die Erdfabrik« hat Georges Aperghis für die Ruhrtriennale ein universal-intimes Kammermusiktheater der Sinne, Urgefühle und Gedanken geschaffen, eine spielerisch-ernste Hommage an die menschliche Imaginationskraft. Es beginnt eine imaginäre Reise hinab durch die geschichtete Zeit, eine Reise gewidmet dem kulturellen Erbe des Ruhrgebiets.

Holger Noltze hat die Proben in der Duisburger Gebläsehalle besucht. Im Gespräch mit Uli Fussenegger, Kontrabassist, Komponist und musikalischer Leiter für »Die Erdfabrik« über die Faszination Georges Aperghis, seine Klangsprache und die Besonderheiten dieses »théâtre musical«.

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Ruhrtriennale 2023 – Trailer: Die Erdfabrik
Die Erdfabrik, George Aperghis
Die Erdfabrik, George Aperghis | © Heinrich Brinkmöller-Becker, Ruhrtriennale 2023
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Die Erdfabrik, George Aperghis | © Heinrich Brinkmöller-Becker, Ruhrtriennale 2023
Die Erdfabrik, George Aperghis
Die Erdfabrik, George Aperghis | © Heinrich Brinkmöller-Becker, Ruhrtriennale 2023

Audioeinführung: Die Erdfabik

Andri Hardmeier, Dramaturg der Produktion Die Erdfabrik, hat den Komponisten und Ernst von Siemens-Musikpreisträger Georges Aperghis für die Einführung dieser Inszenierung getroffen, die ab dem 11. August im Rahmen der Ruhrtriennale 2023 uraufgeführt wird. Es beginnt eine imaginäre Reise hinab durch die geschichtete Zeit, hinein in das kulturelle Erbe des Ruhrgebiets.

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