Zum ersten Mal wird der gefeierte französische Festival-Star Philippe Quesne als Regisseur bei der Ruhrtriennale zu sehen sein – mit einem neuen Projekt, das zugleich die großangelegte Retrospektive seiner bisherigen Theaterarbeit mit dem Vivarium Studio darstellt, das 2023 sein 20-jähriges Bestehen feiert. Hierfür versammelt der Künstler die wichtigsten Protagonist:innen und Motive seiner bisherigen Arbeiten und verwebt sie zu einem großen theatralen Panoramabild. Gegenstand seiner künstlerischen Beschäftigung waren stets die essentiellen, drängenden Fragen unserer Zeit. Philippe Quesne und seiner Company ging und geht es immer ums Ganze. In immer wieder neuen Versuchen zeichnen sie die Entwicklung der Menschheitsgeschichte nach, ihre Höhenflüge und Abstürze, sie untersuchen ihre Träume, den Motor ihres Strebens, den Willen zur Macht und das Scheitern. Sie fragen nach den Regeln der Gemeinschaftsbildung und nach dem Umgang mit der Umwelt. Woher rührt unser Krisenbewusstsein, woran misst die Menschheit die Realität? Auf hochpoetische, spielerische Weise lässt Quesne wissenschaftliche und ästhetische Fragestellungen ineinandergreifen. Die sich als künstlerische Forschung begreifende Arbeit verortet sich an der Schnittstelle von Kunst, Philosophie, Politik, Ökologie und kindlichem Spiel. Die Theaterproduktionen des Vivarium Studios sind humorvolle, luzide Feiern der Imaginationskraft als Antwort auf die Ängste unserer Zeit. Für sein großangelegtes Jubiläumsstück tritt Philippe Quesne in einen Dialog mit dem berühmten, bald 500 Jahre alten Gemälde Der Garten der Lüste von Hieronymus Bosch, einem Meisterwerk der Kunstgeschichte. Das Bild markiert den Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Quesne befragt mit ihm den Wesenskern des menschlichen Selbstverständnisses, die utopischen Visionen der Menschen, sein Verhältnis zu sich als Spezies und sein gebrochenes Verhältnis zur Natur.
Eine Produktion von Vivarium Studio und Théâtre Vidy-Lausanne.
In Koproduktion mit Festival d’Avignon, Ruhrtriennale, Athens Epidaurus Festival, Tangente St. Pölten - Festival für Gegenwartskultur, Théâtre du Nord, Centre Dramatique National Lille Tourcoing Hauts-de-France, Maison de la Culture d’Amiens, Pôle européen de création et de production, Les 2 Scènes, Scène nationale de Besançon , Centro dramatico nacional, MC93, Maison de la culture de Seine-Saint-Denis Bobigny, Le Maillon, Théâtre de Strasbourg, Scène européenne – Kampnagel, Festival NEXT, Scène nationale Carré-Colonnes Bordeaux-Métropole, Berliner Festspiele, National Theater and Concert Hall Taipei