EXTRA LIFE, Adèle Haenel
EXTRA LIFE, Adèle Haenel | © Katrin Ribbe, Ruhrtriennale 2023

Die Regisseurin und Choreografin Gisèle Vienne setzt ihre bewegende Dekonstruktion von Wahrnehmungsrahmen, narrativen und psychologischen Strukturen fort.

Über die Produktion

Am Ende einer durchfeierten Nacht erleben zwei Geschwister, deren enges Verhältnis in der Kindheit durch ein Drama jäh zerstört worden war, einen besonderen Moment der Nähe. Nach zwanzig Jahren sind sie fähig den Zusammenbruch des Systems zu verstehen, das dieses traumatische Ereignis ermöglicht hat. Jetzt entwerfen die beiden Erwachsenen mit neuer Empfindungs- und Analysefähigkeit einen möglichen Handlungsspielraum und damit eine Zukunft.

Die Regisseurin und Choreografin Gisèle Vienne setzt mit dieser neuen Arbeit ihre ebenso bewegende wie rigorose Dekonstruktion des Wahrnehmungssystems in seinen gesellschaftlich geprägten narrativen und psychischen Strukturen fort. Hierfür erforscht sie gemeinsamen mit den Spieler:innen und Tänzer:innen Katia Petrowick, Adèle Haenel und Theo Livesey die Archäologie eines Moments der ganz besonderen Empfindung. Sie erfindet eine künstlerische Sprache, die es ermöglicht perzeptive Schichten der Erfahrung der Gegenwart auseinanderzufalten: Vergangenheit, Gegenwart, antizipierte Zukunft, Erinnerung und Wunschvorstellung.

Das extrem dichte choreografische Stück folgt einer feinverästelten Partitur, bestehend aus dem Spiel der Darsteller:innen, der Musik Caterina Barbieris, dem Sounddesign von Adrien Michel und dem Licht von Yves Godin.

Entstanden ist eine einzigartige Bühnensprache, in der sinnliche Erfahrungen Möglichkeitsräume für Gedanken und Worte schaffen.


Eine Produktion von DACM / Company Gisèle Vienne.
In Koproduktion mit Ruhrtriennale, Théâtre National de Bretagne - Centre Européen Théâtral et Chorégraphique, MC93 - Bobigny, MC2 : Grenoble, Théâtre national de Chaillot, Maillon - Théâtre de Strasbourg, Tandem - Scène nationale de Douai, Points Communs - Nouvelle Scène nationale de Cergy Pontoise, CN D Centre national de la danse, Le Volcan - Scène nationale du Havre, Centre Culturel André Malraux- Scène nationale de Vandoeuvre lès Nancy, NTGent, Printemps des Comédiens - Cité du Théâtre Domaine d’O Montpellier, Festival d'Automne à Paris, La Filature, Scène nationale de Mulhouse, Comédie de Clermont, Internationales Sommerfestival Kampnagel - Hamburg, Tanzquartier Wien, Triennale - Mailand, Comédie de Genève

Audioeinführung: EXTRA LIFE

Zwei Geschwister, die sich am Ende einer durchfeierten Nacht wiederbegegnen. Ein Trauma, das ihr enges Verhältnis in der Kindheit jäh zerstörte. Ein Moment, der jetzt vielleicht ein anderes Leben ermöglicht. Nach dem großen Erfolg von »L’Étang/Der Teich« präsentiert die österreichisch-französische Choreografin Gisèle Vienne ihre neue Arbeit »EXTRA LIFE« bei der Ruhrtriennale 2023.

Judith Gerstenberg, Leitende Dramaturgin bei der Ruhrtriennale für Schauspiel, Tanz und Performance, hat Gisèle Vienne vor der Uraufführung von »EXTRA LIFE« am 16. August getroffen. Über eine Universalistin der Geisteswissenschaften und Künste, über Erscheinungsformen unserer Wahrnehmung und über den einen besonderen Moment, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenfallen.

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Ruhrtriennale 2023 – Trailer: EXTRA LIFE
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© Estelle Hanania
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© Estelle Hanania
EXTRA LIFE, v. l. Theo Livesey, Adèle Haenel
EXTRA LIFE, v. l. Theo Livesey, Adèle Haenel | © Katrin Ribbe, Ruhrtriennale 2023
EXTRA LIFE, v. l. Theo Livesey, Katia Petrowick, Adèle Haenel 2023
EXTRA LIFE, v. l. Theo Livesey, Katia Petrowick, Adèle Haenel 2023 | © Katrin Ribbe, Ruhrtriennale 2023

Filme

Zu einem Festival der Künste gehört auch die Filmkunst. In Kooperation mit dem letzten verbliebenen Bahnhofskino Deutschlands, dem Metropolis im Bochumer Hauptbahnhof, zeigen wir eine Retrospektive des in Witten beheimateten Filmkollektivs loekenfranke, sowie zwei Filme zum Werk der Künstlerin Gisèle Vienne vor, deren neueste choreografische Arbeit EXTRA LIFE an der diesjährigen Ruhrtriennale zu sehen ist.

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