© Adrian Moser

Barbara Frey, Theaterregisseurin und Intendantin der Ruhrtriennale 2021–23, hat den diesjährigen Schweizer Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring erhalten. Wie durch das Schweizer Bundesamt für Kultur bekanntgegeben, wird mit dem höchsten Schweizer Theaterpreis das Schaffen von Barbara Frey sowohl als »außergewöhnliche Künstlerin« als auch »umsichtige Intendantin« am Schauspielhaus Zürich und aktuell bei der Ruhrtriennale geehrt. Die Laudatio für Barbara Frey hielt Bundesrat Alain Berset (Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI). Anne Fournier, Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Gesellschaft Kultur, überreichte den Hans-Reinhart-Ring.

»Barbara Frey ist ein Vorbild in gleich mehreren Rollen. Da ist die Regisseurin, die Künstlerin, die mit intellektueller Strenge den großen Stoffen der Literatur nachhorcht, Abgründe auslotet und die Nachtseiten unserer menschlichen Existenz in große Bilder übersetzt. Ihre Sprache ist die Detailfülle der Figuren in orchestrierten Tableaus. Nie sind das leere Ideengebäude, immer werden ihre Inszenierungen zum Erlebnisraum für die Sinne. Es gibt diese wunderbaren ›Lücken‹, sie darf ich als Zuschauer:in besetzen − eben, weil nicht alles auserzählt wird. Ich werde eingeladen zu einer Komplizenschaft, in der Platz ist für meine eigene Fantasie. Und da ist die Intendantin Barbara Frey. Auch hier setzt sie auf Gemeinschaften. Sie wachsen zu lassen braucht Zeit, vor allem aber Aufmerksamkeit für jeden einzelnen. Wer Intendant:in sein will, muss gestalten wollen. Dass dies auch ohne Brechstange geht, hat Barbara Frey in ihrer zehnjährigen Intendanz in Zürich bewiesen und setzt diesen Weg auch als Intendantin der Ruhrtriennale weiter fort. Die Jury ehrt mit dem Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring eine außergewöhnliche Künstlerin und umsichtige Intendantin,« so Jurymitglied Markus Joss.

Im Namen aller an der Ruhrtriennale Beteiligten freuen wir uns für Barbara Frey sowie alle anderen Preisträger:innen in den Kategorien Tanz, Theater, Produktion und Newcomer: Marco Berrettini, Paola Gianoli, Susanne Schneider/BewegGrund, Frida León Beraud, Sophie Gardaz, Yann Marussich, Mike Müller, Geschwister Pfister, Ticino is Burning, »La Peau de l’Espace« von Yasmine Hugonnet, »Manuel d’exil« von Maya Bösch und das Kollektiv InQdrt.

Die Preisverleihung fand am 21. Oktober 2022 im Théâtre de Carouge im Kanton Genf statt.

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