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© Nina Siewert
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© Nina Siewert

Es ist natürlich schwierig. Auch wenn ich derzeit sehr begeisterte Leserin der Bücher von Olga Grjasnowa bin:
Die juristische Unschärfe einer Ehe, Der verlorene Sohn, Gott ist nicht schüchtern! - wirklich alle!
Und mich Was Nina wusste von David Grossman, lange begleitet und beschäftigt hat, ist es dennoch der Roman MIROLOI von Karen Köhler, an den ich Herz und Verstand verloren und gewonnen habe.

Es sind für mich die unvergleichlichen Formulierungen, die Karen Köhler gefunden hat. Auf diese feinste Art und Weise, die großen, die allergrößten Themen anzusprechen. Das Buch ist ein Sprung in die Tiefe unserer Gesellschaft. Hart und existentiell wird aus der Sicht einer jungen Frau in einer scheinbar entfremdeten Welt erzählt, in die sie sich nicht einfinden kann.
Die Stellung der Frau in einer zutiefst männlich strukturierten Welt wird hier klar, uneitel, detailreich und scharfsinnig beobachtet, wiedergegeben!
Ich war süchtig und konnte mit mehr Sinnen lesen, als meinen bloßen Augen. Danke für diese tolle Literatur! Diesen Miroloi! Denn es ist ein Lied, es ist Musik.
Wie im Leben, müssen und können wir auch hier die Stille aushalten (siehe Seite 424).

Das Buch habe ich in Deutschland 2021 angefangen zu lesen und es war meine Begleitung bei einer Reise durch Portugal (siehe Bildanhang).
Es war sozusagen die Befreiung vom lange »eingesperrt« sein, hinein in die Welt.  

Nina Siewert, 27. April 2022