© Markus Scheumann

Ich gehe mal davon aus, dass ich zu spät dran bin mit meinem Beitrag...
Aber nicht schlimm, denn genau davon handelt dieses herrlich altmodische Buch von John von Düffel, das seit Wochen nicht ganz un-, aber doch nur angelesen auf meinem Nachttisch lag.
Nun ausgelesen, stelle ich fest, dass dieses »Stundenbuch« mein Buch der Stunde ist. Mein Buch der Erschöpfung, des Weglassens, des Pausierens. Und all das völlig unesoterisch. Ein Appell für's Nachdenken, aber nicht für's Grübeln, hilfreich gerade jetzt, da das Jahr seine Mitte erreicht hat.

Die Mitte ist der schwerste Teil des Tages
Die Untiefe im Fluss der Zeit
(Im Doppelsinn des Janus-Worts:
Nicht tief und zugleich abgrundtief)
Die stillste und gefährlichste Stelle
Auf halbem Weg vom Ausgangspunkt zu Ziel
Gleich weit entfernt von beiden Ufern
Und ohne klare Richtung
Der Schwung des Anfangs ist vorbei
Der Sog des Endes hat noch nicht begonnen

Tauchen wir also ein in den Sog des letzten Kapitels der Ruhrtriennale!

Markus Scheumann, 2023