In Etwas kommt näher von Juan José Saer fragt ein Charakter einen anderen: »Welchen Sinn hat das Leben?«
»Natürlich keinen«, antwortet dieser.
Saer spielt mit der Existenz, mit der ständigen Entwicklung, dass wir auf das Alltägliche treffen und uns damit auseinandersetzen. Liebe, Hass, Verrat, ...
Lebreton sagte, dass das Leben bedeutet, von einem Raum zum anderen zu gehen und dabei so wenig wie möglich mit Dingen zu kollidieren.
Heute, von Argentinien aus, denke ich an einen Autor, der ein wenig das repräsentieren kann, was Performances für mich bedeuten.
In seinen Texten experimentiert Saer mit der Verschwommenheit zwischen literarischen Genres; eine Kurzgeschichte kann ein Theaterstück, ein Gedicht sein. Und das ist das, was ich über Performances denke; sie sind soziale und natürliche Formen, um das Leben und seine Besonderheiten zu verstehen. In der Verschwommenheit des Genres liegt der Reichtum der Mischung und der Verbindung unterschiedlicher Disziplinen.
Eine Übersetzung ist unmöglich, die Sprache ist unvollständig, und die Performance ist reine Handlung, ein Akt, eine Geste. Saers Texte sind ein Ball von Worten, der dir ins Gesicht geworfen wird und explodiert, genau dort in deiner Brust, wo das, was du fühlst, nicht übersetzt werden kann.
Bestimmte Wörter haben ein Verfallsdatum, deshalb muss man eine private Sprache mit dem Intimen schaffen, um gegen die vergehende Zeit anzukämpfen.
Gaby Blanco, 18. März 2023