Maurice Maeterlinck: Pelléas et Mélisande | © Virginie Déjos

Der Lockdown hat mir die Zeit gegeben, um sowohl neue Bücher zu lesen als auch diejenigen Werke noch einmal zu genießen, die ich besonders liebe. Ich habe mir auch kürzlich eine meiner Lieblingsopern, Pelléas et Mélisande von Debussy, wieder einmal angehört, deren Libretto von Maeterlincks gleichnamigem Stück stammt. Dies ist das Buch, das ich zum Festival mitbringen werde.

Ich habe diese Oper vor einigen Jahren in einem September in Saint-Jean-de-Luz an der Atlantikküste gelernt, und die Symbolik dieses Werkes wird immer mit meiner Erinnerung an meine Spaziergänge auf dem steilen Weg entlang der Küste verbunden sein. Die Erinnerung an die auf das Meer scheinende Sonne und das Rauschen der Wellen, die auf die steilen Klippen prallten, spiegelten Maeterlincks Text und Debussys Musik wider. Ich hörte das Brausen der Wellen und ich hörte die Musik von Debussy im Brausen der Wellen, ... und das Tempo war das gleiche.

Maeterlincks Text erwähnt konstant den Schatten und das Licht, und das Meer:

»Ich kam von der Meerseite – Auch wir suchten nach der Helligkeit. Hier ist es etwas heller als anderswo, und doch ist das Meer dunkel.«

»Wir werden in dem Moment stehen bleiben, in dem wir die Helligkeit des Meeres nicht mehr sehen... Ist es das Geräusch der Höhle, das dich erschreckt? Es ist das Geräusch der Nacht oder das Geräusch der Stille... Hört Ihr das Meer hinter uns?«

Virginie Déjos, 3. März 2021
Klavier Konzert im Morgengrauen