Mischa Leinkauf erprobte mit seinem ehemaligen Partner Matthias Wermke ihr im Berlin der Nachwendezeit erlerntes Verhalten im Grauzonenbereich zwischen legal und illegal in performativen Kletteraktionen an Häusern und Grenzen in Korea und Mexiko. Mit seiner Kunst versucht Leinkauf, neue Blickpunkte einzunehmen, neue Sichtachsen zu öffnen und somit Übersicht im Unübersichtlichen zu gewinnen – oder andersrum: in der vermeintlichen Übersichtlichkeit Unübersicht aufzuzeigen. Der Künstler plante mit seinem Team tagelang Orte, Genehmigungen und Möglichkeiten, wie unterschiedliche Höhepunkte des Ruhrgebiets zu erklimmen seien, um Kontraste zu erspähen, mit starkem Zusammenziehen durch Zoomen Altbekanntes anders zu verwinkeln. Mit der Technik des Verengens versucht die für die Ruhrtriennale 2022 entwickelte Bildstrecke zu zeigen, was nicht sichtbar ist, zu entdecken durch Verdecken. Weniger wird hier nicht mehr, sondern überhaupt erst etwas.
Konzept / Realisation / Aktion Mischa Leinkauf
Dramaturgie und Text Aljoscha Begrich
Luftaufnahmen / Postproduktion Johannes Förster
Precious Eye Pola Sieverding
Höhensicherung Holger Nawrocki, Markus Wich
Produktionsleitung Simon Mellnich
Dank an Thorsten Kosellek, Ulrike Franke & Michael Loeken, Aino & Rosi Laberenz, Yuki Jungesblut, Axel Braun, Scherin Rajakumaran, Christa Marek, Max Raschke (UpUp-Berlin), Benjamin Frick (Schwebewerk-Berlin), Klaus Mettig & Katharina Sieverding
Entstanden als Teil des Corporate Designs der Ruhrtriennale 2021–23:
Art Direction María José Aquilanti & Ann Christin Sievers